Das Übergangsspiel ist ein wichtiger Bestandteil des Fußballs. Zusammen mit dem Spielaufbau entscheidet es darüber, ob man den Ball kontrolliert ins gegnerische Drittel bekommt. In den meisten Phasen des Spiels ist kein ruhiger Spielaufbau möglich. Das Spiel findet in sich nie gleichenden Situationen statt. Hier gilt es im Ballbesitz gegnerische Spieler und Mannschaftsteile zu überspielen.

Dies kann gelingen, indem sich Mitspieler hinter den gegnerischen Reihen für einen Vertikalpass zeigen. Diese Räume gilt es erst mit der Passmöglichkeit zu besetzen, damit kein zu hoher Gegnerdruck entsteht. Dann knapp hinter den Gegenspielern aufdrehen und das Spiel schnell machen.

Ein weiterer Aspekt eines funktionierenden Übergangsspiel ist es nach dem Ballgewinn im Zentrum, möglichst schnell mit einem Horizontalpass einen breit stehenden Mitspieler anzuspielen. So entzieht man sich dem Gegnerdruck. Der Außenspieler kann Tempo nach vorne machen und den Ball vors Tor bringen.

Außerdem sind viele diagonale Flachpässe mit hohem Tempo hilfreich beim Balltransport ins Angriffsdrittel. Diagonalpässe liegen außerhalb des Gegner-Fokus. Spieler haben den Kopf oben und stellen Blickkontakt her. Offene Stellung des Ballempfängers, um den Raum zu sehen und schnell aufdrehen zu können.

Hinführend ÜbergangsspielOrganisation & Ablauf (Warm-up)

Ein Feld 30 x 15 Meter mit acht Hütchen aufbauen. Jeweils 10 Meter neben A ein Minitor stellen und zwei Koordinationsleiter auslegen.

Zwei gleich große Teams bilden und je einer Hütchenreihe zuweisen. Die Positionen B–D doppelt besetzen und die restlichen Spieler mit Ball zu A.

Die Teams starten gleichzeitig. Der erste Spieler B löst sich blitzartig nach außen (Richtung Minitor) in offener Stellung und erhält von Spieler A einen Pass in den hinteren Fuß. B nimmt den Ball Richtung C mit und passt mit seinem zweiten Kontakt zum zweiten Spieler C, der sich ebenfalls löst (nach innen). C spielt mit seinem zweiten Kontakt zu D, der sich Richtung Minitor anbietet. D nimmt den Pass "3" mit und absolviert mit dem äußeren Fuß einen Zielschuss ins Minitor.

Die Spieler wechseln eine Position weiter. D wechselt über die Koordinationsleiter zu A. Der nächste Durchgang wird mit den Spielern absolviert, die an den Hütchen B-D gewartet haben.

Spieleranzahl: 12–26 Spieler. Bei weniger als 20 Spielern die Positionen B-D nur einfach besetzen.

Wettbewerb: Welches Team erzielt in vier Minuten mehr Tore?

Variation: Zur anderen Hütchenreihe wechseln.

Tipp: Direkt nach dem Zielschuss die Schussbahn räumen. Energisch und mit Handzeichen den Ball in den hinteren Fuß fordern. Optimales Timing beim Lösen. Mit dem ersten Kontakt den anschließenden Pass vorbereiten.

Ballhalten ÜbergangsspielOrganisation & Ablauf (Ballhalten)

Ein Feld 38 x 14 Meter markieren und das Feld in drei Zonen teilen (Mittelzone: 10 Meter). Zentral in die Mittelzone zwei Dummys stellen.

Zwei 6er-Teams und zwei Neutrale bestimmen. Die Hälfte der Spieler in je eine Endzone. Jedem Spieler eine "Gasse" zuweisen.

Es wird zunächst in einer Endzone 3-gegen-3 plus 1 auf Ballhalten gespielt. Ziel ist es möglichst oft von einer Endzone in die andere zu kombinieren. Es darf nur über die Mittelzone verlagert werden und es darf immer nur ein Spieler des ballbesitzenden Teams die Mittelzone betreten. Außerdem muss die Passgasse mit dem entsprechenden Spieler übereinstimmen.

Drei Durchgänge á 6 Minuten spielen. Die Neutralen wechseln.

Spieleranzahl: 14–20 Feldspieler. Zwei Neutrale je Endzone. Zusätzliche Neutrale an den Außenseiten der Endzonen postieren.

Wettbewerb: Welches Team erreicht in sechs Minuten mehr Verlagerungen?

Variation: Verlagerungen erst ab drei Passfolgen. Für acht Passfolgen gibt es auch einen Punkt.

Tipp: Durch die Spielregeln müssen die Mitspieler in der anderen Endzone stets orientieren und kommunizieren, dass immer der entsprechende Spieler sich in der Mittelzone für die Verlagerung zeigt. Nach dem Pass in die Mittelzone direkt aufdrehen und weiterspielen.

Spielform mit Torbezug ÜbergangsspielOrganisation & Ablauf (Spielform)

Vom Strafraum ausgehend ein Quadrat (16 Meter) mit zwei Minitoren aufbauen. Auf beiden Außenseiten ein Hütchen A stellen.

Sechs Verteidiger mit Bällen auf die Strafraumlinie. Zwei Spieler zu A. 4-8 Spieler als Pärchen hinter die Ziellinie.

Ein Verteidiger dribbelt zum 1-gegen-2 ins Feld. Sein Ziel ist es über die Ziellinie zu kommen. Gleichzeitig laufen zwei Angreifer ins Feld, doppeln den Verteidiger und spielen nach dem Ballgewinn zu einem Angreifer A. A nimmt den Ball mit und spielt ihn vors Tor. Die zwei Angreifer laufen in den Strafraum mit dem Ziel den Ball von A zu verwerten. Zwei Verteidiger versuchen dies vollaktiv zu verhindern und kontern auf die Minitore.

Für den nächsten Durchgang sechs neue Spieler.

Spieleranzahl: 9–18 Feldspieler. Je nach Spielerzahl nur drei Verteidiger, bzw. nur ein Spieler zu den Außenhütchen A.

Wettbewerb: Können die Angreifer einen Spielstand von 1:3 in fünf Minuten drehen? Ein Dribbling über die Ziellinie wird als Tor gewertet.

Tipp: Das Hütchen A mit Außenspielern besetzen. Beim Doppeln den Verteidiger mit seinem schwachen Fuß auf den etwas tiefer postierten zweiten Angreifer steuern. Die Angreifer schaffen zwei verschiedenen Anspielpunkte im Strafraum. Angreifer A guckt sich eine Anspielstation genau aus.

Linien überspielenOrganisation & Ablauf (Spielform)

Ein Quadrat (12 Meter) mit vier Querzonen aufbauen.

Zwei 6er-Teams bilden und je drei Spieler eines Teams in einer Querzone. Ein Team mit Ball.

Ziel ist es, den Ball durch eine gegnerische Querzone zu einem Mitspieler zu passen. Die Spieler bleiben in ihren Zonen. Ab der 5. Passfolge in einer Querzone darf jedoch ein Verteidiger in diese Zone zum Attackieren des Balls kommen. Erobern die Verteidiger den Ball, hat ihr Team nun die Aufgabe, von Querzone zu Querzone zu verlagern.

Nach sechs Minuten wechseln die Teams die Querzonen.

Spieleranzahl: 8–16 Feldspieler. Bei mehr als 12 Spielern zunächst vier Spieler je mittlerer Querzone und dann vier Spieler in alle Zonen. Bei weniger als 12 Spielern nur zwei Spieler je Querzone (ggf. drei Spieler je mittlerer Zone).

Variation: Maximal drei Ballkontakte. Feldgröße der Spielerzahl und dem Leistungsstand anpassen.

Tipp: Kopf oben und jede Lücke des Gegners nutzen. Die Mitspieler in der anderen Querzone zeigen sich hinter den Lücken bzw. an den Außenlinien. Erobert der attackierende Verteidiger den Ball, so lange Gegenpressing spielen, bis er zu einem Mitspieler passt. Bei einem Ausball spielt der Trainer sofort einen neuen Ball ins Feld.

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