Schnelligkeit ist eine wichtige Fähigkeit im Fußball, die sowohl die offensive als auch die defensive Leistung verbessern kann. Schnelle Spieler können Gegner überlaufen, Räume schaffen, Torchancen kreieren und verhindern. Um die Schnelligkeit im Fußballtraining zu verbessern, gibt es einige Übungen und Tipps, die man befolgen kann.

Im Folgenden werden vier Sprintübungen gezeigt, die auch als Wettbewerb gut funktionieren. Viele Trainer empfehlen in jede Trainingseinheit eine Sprintübung zu integrieren. Dadurch soll insbesondre der Antritt (Beschleunigungsfähigkeit) verbessert werden und als Nebeneffekt kommen die Spieler durch die Kombination aus Belastung und Wettbewerb in den Flow. Der Flow kann über die nachfolgenden Trainingsformen anhalten und sorgt so für eine hohe Lernfähigkeit.

Die Schnelligkeit lässt sich auch ohne Ball trainieren. Zum Beispiel mit dem sogenannten Sprint-Intervall-Training. Dabei wechselt man zwischen kurzen Sprints von maximaler Intensität und längeren Erholungsphasen von geringer Intensität. Zum Beispiel kann man 10 Sekunden sprinten und dann 30 Sekunden joggen oder gehen. Dies sollte man für 5 bis 10 Minuten wiederholen. Diese Übung trainiert die anaerobe Ausdauer und die Beschleunigungsfähigkeit.

Reaktionsgeschwindigkeit und Dynamik lassen sich auch ohne großen Aufwand trainieren. Dabei reagiert ein Spieler auf verschiedene Signale, wie zum Beispiel einen Pfiff, einen Ball oder einen Mitspieler. Zum Beispiel kann man mit einem Partner üben, der einen Ball in verschiedene Richtungen wirft oder rollt. Man muss dann so schnell wie möglich zum Ball sprinten und ihn zurückgeben.

Einen positiven Effekt auf das Schnelligkeitstraining hat es, wenn man mit Widerstand trainiert. Dabei verwendet man verschiedene Hilfsmittel, wie zum Beispiel Gewichtswesten, Schleppseile oder Fallschirme, die den Widerstand erhöhen und die Muskeln stärker beanspruchen. Mit diesen kann man dann Sprints oder Sprünge ausführen. Diese Übungen trainieren die Kraft und die Explosivität.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die Schnelligkeit im Fußballtraining zu verbessern. Man sollte dabei sowohl die physischen als auch die technischen Aspekte berücksichtigen und regelmäßig üben. Schnelligkeit ist nicht nur eine angeborene Fähigkeit, sondern auch eine erlernbare Fähigkeit.

Sprintübung 01Organisation & Ablauf

Ein Dummy im Abstand von 16 Metern zu Starthütchen A stellen. Dazwischen vier Stangen aufbauen und einen Ring neben der hintersten Stange.

Die Spieler verteilen sich links und rechts neben dem Starthütchen A. Ein vorderster Spieler mit Ball am Fuß.

Jeweils die ersten Spieler links und rechts von A starten gleichzeitig in den Parcours. Zwischen den Stangen spielen sie sich den Ball zu und dribbeln, bzw. laufen hinter den Dummy. Hier wird der Ball mit der Fußspitze zum anderen Spieler gelupft, dieser fängt den Ball und absolviert einen Einwurf zurück zu A. Jetzt gleicher Ablauf mit den nächsten beiden Spielern.

Nach der Aktion stellen sie die beiden Spieler bei A an.

Spieleranzahl: 4–8 Spieler.

Wettbewerb: Mehrere Parcours treten gegeneinander an. Mit dem 10 (20) Einwurf dribbelt der Ballempfänger in den Ring. Welcher Gruppe gelingt dies als erstes?

Variation: Der Spieler, der den Ball hinterm Dummy lupft, sprintet zurück und muss einen Spieler von A abschlagen, bevor der erste Pass gespielt werden darf. Je nach Altersstufe die Distanz zwischen Hütchen A und Dummy ändern. Der Ball soll hoch bei Spieler A ankommen.

Tipp: Einen korrekten und weiten Einwurf absolvieren mit beiden Beinen fest am Boden. Neben der Schnelligkeit wird hier der Einwurf, der erste Kontakt von hohen Bällen, Direktspiel und Dribbling geübt.

Sprintübung 02Organisation & Ablauf

Zwei Hütchentore (Breite: 2 Meter) A und B etwa drei Meter gegenüberstellen. Links und rechts davon je eine Hürde. Acht Meter von den Hürten entfernt ein weiteres Hütchentor (Breite: 2 Meter).

Die Spieler verteilen sich zur gleichen Zahl an den HT A und B. Der erste Spieler A mit Ball am Fuß.

Die Spieler A und B passen sich den Ball hin und her. Der Pass wird immer mit dem zweiten Kontakt gespielt. Nur die Fußinnenseiten im Wechsel rechts/links oder umgekehrt nutzen.

Nach einem Pass drehen sich die Spieler um und sprinten durch das hintere Hütchentor (A durch C und B durch D). Nach dem Sprint stellen sie sich wieder bei ihrer Gruppe an.

Spieleranzahl: 10–24 Spieler.

Variation: Balljonglage und immer mit dem zweiten Kontakt zum Gegenüber spielen. Nach dem Pass Schlusssprung über die jeweils linke Hürde und dann Sprint durch das Hütchentor C, bzw. D. Pässe im Direktspiel und Sprint durch das frontale HT diagonal gegenüber.

Tipp: Schnelle Wendung absolviert. Möglichst schnell auf die Endgeschwindigkeit kommen. Die Endgeschwindigkeit halten.

Sprintübung 03Organisation & Ablauf

Ein Quadrat (20 Meter) aufbauen. Von jeder Ecke aus gehen 4-5 Stangen Richtung Zentrum. Am Ende der Stangenreihe liegt je ein Reifen.

Die Spieler in vier gleichgroße Teams teilen und je einer Feldecke zuweisen. In den Reifen liegen je drei Bälle.

Auf Trainersignal sprinten die jeweils ersten Spieler im Slalom zu ihrem Reifen und dribbeln einen Ball in einen beliebigen anderen Reifen. Danach sprinten sie zu ihrer Gruppe zurück, schlagen einen Mitspieler ab und dieser startet mit der gleichen Aufgabe ins Feld.

Nach dem Abschlagen hinten bei seinem Team anstellen.

Spieleranzahl: 12–24 Spieler.

Wettbewerb: Sieger ist das Team, welches in ihrem Reifen zuerst keinen Ball mehr liegen hat. Wurde nach 3 (5) Minuten noch kein Sieger ermittelt, gewinnt das Team mit den wenigsten Bälle in ihrem Reifen.

Variation: Keine Bälle in den Reifen, stattdessen haben die ersten drei Spieler je einen Ball am Fuß. Jetzt starten die ersten drei Spieler mit einem Slalomdribbling und dann Ablauf wie zuvor. Mit nur zwei Bällen je Reifen spielen.

Tipp: Darauf achten, dass die nächsten Spieler immer erst nach dem Abklatschen ins Feld starten.

Sprintübung 04Organisation & Ablauf

Für je vier Spieler eine Strecke von 10 Metern mit einem Starthütchen A und drei Stangen markieren. Vom Starthütchen ausgehend ein Stangentor (Länge: 3 Meter) stellen.

Der erste Spieler hat einen Ball in der Hand.

Auf Trainersignal sprintet der Spieler mit Ball um die Stange B, sprintet wieder zurück und übergibt dem nächsten Spieler den Ball, indem er den Ball im Stangentor einmal auf den Boden prellt. Der Mitspieler nimmt den Ball auf und absolviert die gleiche Aufgabe.

Nach dem Prellen des Balls stellt sich der Spieler hinten bei seiner Gruppe an.

Spieleranzahl: 3–5 Spieler je Aufbau.

Wettbewerb: Welche Gruppe prellt den Ball zuerst fünfmal? Diese erhält einen Punkt. Welche Gruppe erzielt zuerst 8 Punkte?

Variation: Hürden und weitere Stangen aufbauen für zusätzliche Schlusssprünge, bzw. Richtungswechsel.

Tipp: Der Ball darf die Hand beim Prellen erst nach dem Erreichen des Stangentors verlassen.

Sprintübung 05Organisation & Ablauf

Zwei Minitore drei Meter nebeneinander aufstellen. 6 Meter vor den Minitoren eine Hütchenreihe aufbauen.

Ein Spieler (Verteidiger) vor den Minitoren und die restlichen Spieler (Angreifer) mit Bällen am letzten Hütchen der Hütchenreihe.

Der erste Angreifer absolviert ein Slalomdribbling und versucht nach dem letzten Hütchen in eines der beiden Tore zu schießen. Der Verteidiger versucht dies, ohne Hand zu spielen, zu verhindern. Der Angreifer hat nach dem letzten Slalomhütchen drei Sekunden Zeit für den Torabschluss. Sobald auf ein Minitor geschossen wird, startet der nächste Angreifer ins Slalomdribbling.

Nach dem Torabschluss sprintet der Angreifer um eines der beiden Minitore und wird zum Verteidiger für den nächsten Angreifer. Der vorherige Verteidiger wechselt mit Ball zu den Angreifern.

Spieleranzahl: 4–7 Spieler je Aufbau.

Wettbewerb: Einzelwettbewerb. Welcher Spieler erzielt zuerst 5 Tore?

Variation: Die Hütchenreihe so verlängern bzw. verkürzen, dass der Verteidiger einen vollen Sprint absolvieren muss, um rechtzeitig zum Verteidigen auf Position zu sein.

Tipp: Die Durchgänge zügig hintereinander absolvieren. Nach jedem Sprint soll der Spieler nach ca. 30-45 Sek. wieder an der Reihe sein.

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