Die folgenden drei Übungen gehen über das reine Aufwärmen hinaus. Sie sind so konzipiert, dass die Spieler nicht nur ihren Körper auf große Belastungen vorbereiten, sondern sich auch fußballerisch verbessern. Das alles ohne zusätzlichen Zeitaufwand, weil Lauf-ABC mit ständiger Balljonglage kombiniert wird. Dabei wird der Ball an allen, bzw. an einzelnen Positionen hin und her gespielt, ohne dass dieser den Boden berührt. Teilweise werden Kontaktvorgaben gemacht, so dass z. B. ein guter erster Kontakt entsteht.

Die anspruchsvolle Aufgabe der Balljonglage schafft eine gute Konzentration der Spieler bereits zu Trainingsbeginn. Agieren die Spieler trotzdem zu fahrlässig, kann der Trainer mit einer Zusatzregel darauf reagieren: Wer einen Jonglagefehler macht, muss eine kleine Sonderaufgabe erfüllen (z. B. ein Liegestütz). Spätestens mit dieser Maßnahme wird eine volle Fokussierung erreicht. Die in diesem Artikel enthaltenen Warm-ups bieten alles. Die Spieler werden körperlich, fußballerisch und auch mental auf die Trainingseinheit vorbereitet.

Auch leistungsschwächere Teams können die nachfolgenden Aufwärmübungen absolvieren. Der Passempfänger darf den Ball dann fangen und spielt ihn unmittelbar volley zurück. Zieht man diese "Vereinfachung" einige Zeit durch, werden sich die Spieler technisch so verbessern, dass auch sie bald die Übungen mit Balljonglage absolvieren können.

Aufwärmen mit Balljonglage ist nicht nur effektiv, sondern macht den Spielern auch Spaß. Sie können kreativ den Ball verarbeiten und die Aufgabe ihren Fähigkeiten anpassen. Es ist interessant zu sehen, wie die Spieler den Ball behandeln und keiner will dem anderen nachstehen. Der sportliche Ehrgeiz ist geweckt!

Warm-up mit Balljonglage (1)Organisation & Ablauf

Ein kleines Quadrat (10 Meter) wird von einem großen Quadrat (16 Meter) umschlossen.

4–6 Spieler in das Kleinquadrat. 8–16 Spieler verteilen sich in vier Gruppen an den Außenseiten des Großquadrats. Der jeweils erste Spieler einer Gruppe mit Ball.

Der erste Spieler einer Außengruppe jongliert mit einem Spieler aus dem Kleinquadrat. Der Ball wird immer mit dem dritten Ballkontakt gespielt. Befindet sich kein Spieler gegenüber, solange jonglieren, bis ein Spieler da ist. Der Ball darf den Boden nicht berühren.

Nach einem Pass laufen die Außenspieler entgegen dem Uhrzeiger zur nächsten Gruppe und absolvieren dabei eine frei wählbare Aufgabe des Lauf-ABCs. Die Innenspieler wechseln zu einer beliebig anderen Feldseite.

Spieleranzahl: 12–22 Spieler.

Wettbewerb: Bei einem Jonglagefehler absolviert der entsprechende Spieler drei Liegestütze.

Variation: Vier athletische Gerätschaften (Hürden, KL, Ringe usw.) für die Außenspieler auslegen, die bei einem Wechsel absolviert werden müssen.

Tipp: Nach etwa zwei Minuten neue Innenspieler.

Warm-up mit Balljonglage (2)Organisation & Ablauf

Ein Außen-Feld (18 x 18 Meter) und ein Innen-Feld (15 x 15 Meter) markieren.

Zwei gleichgroße Gruppen bilden. Die eine Hälfte der Spieler mit Bällen ans Außen-Feld und die andere Hälfte der Spieler ohne Bälle ins Innen-Feld.

Die Außenspieler jonglieren mit ihrem Ball. Die Innenspieler laufen zu einem Außenspieler, erhalten seinen Ball hoch zugespielt und spielen den Ball mit dem zweiten Kontakt zurück. Die Bälle bleiben in der Luft. Nach dem Zurückspielen laufen sie zu einem Außenspieler gegenüber und absolvieren das Gleiche. Beim Durchlaufen des Innen-Felds eine frei wählbare Aufgabe des Lauf-ABC absolvieren.

Nach zwei Minuten wechseln Außen- und Innenspieler Aufgabe und Position.

Spieleranzahl: 8–20 Spieler. Bei ungerader Zahl ein Innenspieler mehr. Bis 20 Spieler reichen 8 Außen-Hütchen.

Wettbewerb: Berührt der Ball den Boden absolviert der Außenspieler drei Liegestütze.

Variation: Anstatt ein Innen-Feld aufzubauen, athletische Gerätschaften auslegen und sie von den Innenspielern bewältigen lassen.

Tipp: Für jeden Außenspieler ein Hütchen aufstellen.

Warm-up mit Balljonglage (3)Organisation & Ablauf

Ein Quadrat (16 Meter) mit zwei seitlichen Stangentoren (Breite: 3 Meter) aufbauen. Vor und hinter den Stangentoren Positionshütchen stellen.

Jeweils zwei Spieler zu den vier Positionshütchen. An jedem Stangentor ein Ball. Die restlichen Spieler mit zwei Bällen ins Feld.

An den Stangentoren wird der Ball mit mindestens zwei Kontakt hin und her jongliert. Mehr Kontakte, falls die Position gegenüber noch nicht besetzt sein sollte. Im Feld zirkulieren die anderen beiden Bälle flach. Passspiel mit drei Pflichtkontakten.

Die Außenspieler, die über das Stangentor spielen, wechseln ins Feld. Die Innenspieler, die im Feld passen, wechseln auf ein freies Positionshütchen.

Spieleranzahl: 14–20 Spieler.

Wettbewerb: Bei einem Jonglagefehler drei Liegestütze absolvieren, bevor ins Feld gewechselt wird.

Variation: Die Spieler im Feld ohne Ball absolvieren eine frei wählbare Aufgabe des Lauf-ABC.

Tipp: Ersatzbälle bei den Stangentoren. Bei der Organisation der Trainingsform darauf achten, dass der Spielerwechsel in und aus dem Feld sich in etwa die Waage hält. Gegebenenfalls die Pflichtkontakte im Feld erhöhen oder reduzieren. Weiträumige Pässe im Feld spielen.

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