Der eigene Ballbesitz ist das Schöne im Fußball. Dem Gegner gefällt dies aber weniger. Er attackiert den Ballführenden und hat den Ballempfänger fest im Blick. Damit seine Bemühungen verpuffen und man in Ballbesitz bleibt, lässt sich das Fußballtraining: Mehr Ballbesitz durch direktes Spiel zum Dritten anwenden. Dieses Angriffsmittel zu spielen ist so einfach, wie effektiv; der Passempfänger lässt den Ball zu einem dritten Spieler klatschen. Dies sorgt dafür, dass man sich dem Gegnerdruck entzieht und Räume für eine Angriffsaktion erhält.

Das Spiel zum Dritten ist ein Spielprinzip. Das bedeutet, immer und überall auf dem Platz anwendbar. Je häufiger man zum Dritten klatschen lässt, desto mehr Tempo hat das eigene Spiel. Der Gegner erhält in den Zweikämpfen keinen Zugriff und Räume für Angriffe entstehen. Also kann man sagen, je häufiger man direkt zum Dritten spielt, desto höher sind die eigenen Siegeschancen.

Um viele direkte Pässe zum Dritten zu spielen, muss man sich so organisieren, dass man in Ballnähe immer mit mindestens drei Spielern ist. Diese bilden ein Dreieck, stehen nicht zu eng aneinander und befinden sich nicht im Deckungsschatten des Gegenspielers. Die Spieler achten auf eine offene Spielstellung, um ohne Anstrengung direkt spielen zu können, bzw. um als dritter Spieler sofort mit dem ersten Kontakt offensiv zu agieren. Der Kopf ist immer oben, um Anspielstationen zu sehen. Spielt man den Ball mit druck, flach und ohne Rotation in die Vorwärtsbewegung des Mitspielers, erreicht man die maximale Spielgeschwindigkeit.

Warm-upOrganisation & Ablauf (Warm-up)

Den Strafraum als Spielfeld nutzen.

Vier bis fünf neutrale Spieler um den Strafraum postieren. Aus den übrigen Spielern zwei Teams bilden. Trainer und Ersatztorwart mit Bällen neben dem Tor.

Die beiden Teams spielen im Feld gegeneinan-der mit dem Ziel möglichst viele Tore zu erzielen. Die Neutralen können im Passspiel mit eingebunden werden. Erobern die Verteidiger den Ball, müssen sie zunächst einen Neutralen anspielen, damit sie ein Tor erzielen dürfen. Die neutralen Spieler dürfen nur direkte Pässe zum Dritten spielen und sich nicht untereinander anspielen. Im Feld freies Spiel.

Nach jeder Spielunterbrechung passen Trainer oder Ersatztorwart zu einem seitlichen Neutralen und dieser leitet den Ball zu einem Spieler des ballberechtigen Teams weiter.

Spieleranzahl: 12–20 Feldspieler. Ab 17 Feldspieler fünf neutrale Spieler.

Wettbewerb: Welches Team erzielt in vier Minuten mehr Tore? Nach vier Minuten neue Neutrale und Torwartwechsel.

Variation: Jeder Torschuss, der das Tor erreicht, wird als Spielunterbrechung gewertet. Die Neutralen dürfen sich untereinander anspielen. Sie dürfen Rückpässe spielen.

Tipp: Tempo hochhalten (Ball nicht stoppen). Ziel-strebig Richtung Tor agieren. Erster Kontakt entgegen der Gegnerbewegung. Ständig Bälle fordern nach Freilaufbewegungen. Verteidiger blocken Schüsse (Beine geschlossen).

TorschussOrganisation & Ablauf (Spielform)

Ein Spielfeld 24 x 32 Meter mit zwei Toren markieren.

Zwei gleichgroße Teams bilden. Das rote Team links und rechts neben dem festen Großtor. Das gelbe Team teilt sich bei A, B und C auf. Alle Bälle zu A.

Team Gelb hat für vier Minuten Angriffsrecht. Spieler A passt zu Spieler C und C lässt auf Spieler B klatschen. B dribbelt ins Feld und gleichzeitig kommen zwei Spieler Rot als Verteidiger ins Feld. Es entsteht eine 3-gegen-2-Situation. Abseitsregel gilt.

Nach einer Spielunterbrechung verlassen alle Feldspieler das Feld und der nächste Angriff startet, nach dem gleichen Muster.

Spieleranzahl: 10–20 Feldspieler. Bei weniger als 12 Feldspieler siehe Variation.

Wettbewerb: Aufgabenwechsel nach vier Minuten. Welches Team hat nach acht Minuten mehr Tore erzielt? Torhüter wechseln nach vier Minuten ebenfalls die Seiten.

Variation: Angriffe im Wechsel. Ein Spieler Rot zu D und C nur einfach besetzen. Bälle an A und E aufteilen.

Tipp: Start immer mit einem Spiel zum Dritten. Spieler B direkt mit einem offensiven ersten Kontakt. Möglichst viele Torabschlüsse in vier Minuten. Konter vermeiden. Falls der Gegner doch den Ball erobert, direkt nachsetzen. Breite im Spiel und immer wieder Tiefe suchen.

SpielformOrganisation & Ablauf (Spielform)

Den Strafraum als Spielfeld nutzen. An den beiden Strafraumecken ein Hütchentor (Breite: 10 Meter) markieren und jeweils etwa 10 Meter davor die Starthütchen A und B. Dazu zwei Mini-Kontertore aufstellen.

Zwei gleichgroße Teams bilden. Die Teams teilen sich an den beiden Seiten auf. Ein Spieler des anderen Teams als Verteidiger dazu. An den Hütchen der Hütchentore jeweils ein Angreifer, dazwischen der Verteidiger. Die restlichen Spieler mit Bällen als Zuspieler zu A, bzw. B.

Angriffe im Wechsel über beide Seiten. Zuspieler A passt zu einem der beiden Angreifer, dieser lässt den Ball klatschen und der Zuspieler passt in den Lauf zu einem der beiden Angreifer Richtung Tor. Mit Pass "3" wird der Verteidiger aktiv und kontert nach einem Ballgewinn auf ein Minitor. Der Passempfänger kommt zum Torabschluss oder legt quer auf den mitlaufenden Mitspieler. Bei einem Querpass muss der mitlaufende Angreifer direkt abschließen.

Direkt mit dem Torschuss, startet das andere Team mit der gleichen Aufgabe. Ein Angreifer wird zum Verteidiger, der Zuspieler zum Angreifer und der Verteidiger stellt sich mit Ball zum Starthütchen seines Teams. Der erste Verteidiger muss einmal doppelt agieren.

Spieleranzahl: 10–20 Feldspieler.

Wettbewerb: Welches Team erzielt in vier Minuten mehr Tore?

Variation: Nach einem Querpass hat der Angreifer zwei Kontakte. Seitenwechsel.

Tipp: Der Pass des Zuspielers erfolgt durch das Hütchentor. Offene Stellung der Angreifer und des Verteidigers. Pass "3" möglichst so mitnehmen, dass man den Laufweg des Verteidigers kreuzt. Auf Abpraller des Torwarts spekulieren.

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