In der letzten halben Stunde einer Trainingseinheit findet das Abschlussspiel statt. Beide Teams erhalten eine Formation und eine Aufstellung. Sie bekommen Anweisungen für ihre Spielweise (Art des Pressings, Spielaufbaus usw.). Auf Standards wird verzichtet. Bei Ballaus, Abseits, Tor, Foul usw. wird das Spiel immer beim Torwart des ballberechtigten Teams fortgesetzt. So ergeben sich viele Spielsituationen für den Spielaufbau und das Pressing. In beiden Toren liegen immer genügend Ersatzbälle, um einen unterbrechungsfreien Ablauf zu gewähren.
Die Team-Formationen liegen möglichst nahe dem echten 11-gegen-11. Verfügt man über weniger als 22 Spieler, werden doppelte zentrale Positionen (IV, 6er, ST) ausgespart. Will man mit 20–22 Spielern gleichzeitig spielen, so ist ein 3/4-Feld mit etwa 50 Meter Breite optimal. So haben die Spieler aufgrund des verkleinerten Raums viele Aktionen und das Spiel bleibt durch permanente Action interessant. Ein Abschlussspiel mit 22 Spielern auf einer Hälfte sollte vermieden werden, weil ein fast quadratisches Spielfeld keine Spielnähe zulässt.
Die Aufstellung entspricht weitestgehend den Spielpositionen der Spieler. Bei der Positionszuweisung lassen sich jedoch auch gewisse Zwecke erfüllen. So kann man beispielsweise einen Spieler in seiner Beidfüßigkeit verbessern, indem man ihn AV auf der „falschen Seite“ spielen lässt. Soll AV offensiv stärker werden, spielt er auf der MA-Position, und einen Offensivspieler kann man defensiv verbessern, indem man ihn in der Abwehr aufstellt.
Ab einer gewissen Spieleranzahl sollte man das Abschlussspiel auf einem 3/4-Platz bzw. von Strafraum zu Strafraum absolvieren. Die meisten Trainer werden jedoch über nur eine Spielfeldhälfte verfügen. In diesem Fall wird ein mobiles Tor auf die Mittellinie gestellt.
Verfügt ein Team über einen Spieler mehr, so lässt man das Unterzahl-Team mit einem 3:1-Vorsprung starten und die Angreifer müssen das Ergebnis in sechs Minuten „drehen“. Danach soll das andere Team diese Aufgabe erfüllen. Kann man mit der vorhandenen Spielerzahl drei Teams bilden, lässt sich ein Turnier spielen. Das jeweils pausierende Team absolviert dann eine Technikaufgabe (z. B. Fußballtennis-Rundlauf, Kreisspiel). Möchte man im Ausdauerbereich arbeiten, so läuft das pausierende Team 800 Meter und spielt dann (wenn sie die Distanz in vier Minuten schafft) gegen das Sieger-Team. Das Verlierer-Team geht laufen.
Sollte man für das Abschlussspiel über kein mobiles Tor oder keinen zweiten Torwart verfügen, so empfiehlt sich das Forechecking-Abschlussspiel. Es wird auf ein Tor und über die komplette Spielfeldhälfte gespielt. Dazu 7–9 Angreifer und 6–8 Verteidiger positionsspezifisch einteilen. Die Angreifer sind in Überzahl und versuchen in acht Minuten möglichst viele Tore zu erzielen. Die Verteidiger spielen nach einer Balleroberung auf Ballhalten. Die Angreifer gehen direkt ins Gegenpressing (Ballrückeroberung). Jede Spielunterbrechung wird an der Mittellinie bei dem IV der Angreifer fortgesetzt. Ersatzbälle liegen im Mittelkreis. Alternativ einen zweiten Torwart (oder Trainer) an die Mittellinie positionieren, der jeweils die Bälle zu einem IV der Angreifer spielt. Dieser fungiert dann auch als Anspielpunkt für die Verteidiger beim Ballhalten. Nach acht Minuten Aufgabenwechsel. Welches Team erzielt am Ende mehr Tore?
Organisation & Ablauf
Ein Spielfeld bis zur Mittellinie mit zwei von Torhütern besetzten Großtoren markieren. Das Feld seitlich begrenzen.
Bei 18 Spielern zwei 9er-Teams bilden. Formation 3-4-2. Je eine IV-Position wird ausgespart. Die Spielformationen an die vorhandenen Spieler anpassen. Verfügt man z. B. über drei IV, kann ein Team im 4-4-1 spielen.
Jede Spielunterbrechung startet beim Torwart des ballberechtigten Teams. Die Teams haben eine feste Formation, eine Pressing- und Spielaufbaustrategie. Abseitsregel gilt.
Spieleranzahl: 12–20 Feldspieler. Kleinere Teams (3-3, 3-3-1 oder 3-4-1) bilden. Beim 3-3 das Feld seitlich auf Strafraumbreite begrenzen. Größere Teams (z. B. 4-4-2) bilden und die komplette Breite nutzen.
Wettbewerb: Drei gleich große Teams bilden. Ein Team läuft. Fünf Minuten Spielzeit. Das Sieger-Team bleibt stehen.
Variation: Verfügt man über mehr als eine Spielfeldhälfte? Dann auf einem 3/4-Feld spielen. Maximal zwei Kontakte. Einzelne Spielpositionen, von denen ein Dribbling erwartet wird (z. B. MA), dürfen mehr Kontakte haben.
Tipp: Ersatzbälle in die Tore. Bevor der TW einen neuen Ball ins Feld spielt, gehen alle Spieler zurück auf ihre Positionen. So finden viele realistische Pressing- und Spielaufbau-Aktionen statt.